Am 27. Jänner 2024 wurde
dieser Zeitpunkt vor der Adresse Amthorstraße 55 angebracht. Die Initiative dafür ging von erinnern:at aus.

geboren 30.4.1900 in Innsbruck, Heimatgemeinde Innsbruck
deportiert 20.3.1941 nach Hartheim

Anna Rück geb. Rück arbeitete bis zu ihrer Verehelichung mit Gottfried Turisser und der Geburt ihres Sohnes in einer Buchdruckerei. Ihr erster unehelich geborener Sohn wuchs bei Annas Mutter auf.

Im Frühjahr 1934 erkrankte sie und kam in die Psychiatrische Klinik in Innsbruck, dann in die Heil- und Pflegeanstalt Hall. Ein halbes Jahr später holte Gottfried Turisser sie nach Hause, wenige Tage danach musste er seine Ehefrau wieder in die Anstalt zurückschicken. Im Jänner 1937 brachte Turisser die Gattin im Versorgungshaus der Barmherzigen Schwestern in Imst unter.

Am 14. März 1941 überstellten die Nationalsozialisten Anna Turisser im Rahmen ihres Programms zum Massenmord an Menschen mit Behinderungen und psychischen Krankheiten in die Heil- und Pflegeanstalt Hall, am 20 März mit 91 weiteren Männern und Frauen in die Tötungsanstalt Hartheim bei Linz.

An sie erinnert eine Stele im Gedenk- und Informationsort am Gelände des Landeskrankenhauses Hall, der Eintrag ihres Namens auf der Gedenktafel für die Opfer der NS-Euthanasie aus dem Versorgungshaus Imst, die sich im Heim Via Claudia in Nassereith befindet, sowie eine Inschrift am Grabkreuz ihres Sohnes in der Landesgedächtnisstätte Tummelplatz oberhalb von Schloss Ambras. Herbert Turisser war SS-Rottenführer und kam im selben Jahr wie seine Mutter ums Leben, er fiel in Russland. 2021 ließen Nachkommen eine Tafel anbringen, die auf den gewaltsamen Tod von Anna Turisser hinweist.

Quellen:

Informationsstation im Gedenkort Hall: Turisser, Anna

https://gams.uni-graz.at/o:derla.tir234
(Inschrift für Anna Turisser am Grabkreuz von Herbert Turisser in der Landesgedächtnisstätte Tummelplatz Innsbruck)